Soldaten als Samenspender?

Digitale Bibliothek: Friedensethische Positionen der Kirchen

Volltext

Hier finden Sie nährere Details und eine kurze Einführung in das Dokument!
http://www.mildioz.at/index.php?option=com_content&task=view&id=244&Itemid=39, Stand: 2005-12-16

2005-12-15 - Wien
Österreichisches Militärordinariat
- Werner, Christian, Militärbischof
Soldaten als Samenspender?

Wie aus Medienberichten hervorgeht, hat eine Kinderwunschklinik in Thalheim bei Wels beim Militärkommando Oberösterreich um die Mithilfe von Soldaten und Grundwehrdienern als "Samenspender“ ersucht.

Als Militärbischof verweise ich dazu auf die grundsätzliche Position der Katholischen Kirche: Künstliche Befruchtung und Insemination sind moralisch abzulehnen, "weil sie die Zeugung von dem Akt trennen, bei dem sich die Gatten einander hingeben, und so eine Herrschaft der Technik über den Ursprung und die Bestimmung der menschlichen Person errichten. Die Techniken der heterologen künstlichen Insemination und Befruchtung, bei denen eine dritte Person außer dem Ehepaar eingeschaltet wird, verletzen außerdem das Recht des Kindes, von einem Vater und einer Mutter abzustammen, die es kennt, die miteinander ehelich verbunden sind und die das ausschließliche Recht haben, dass der eine nur durch den anderen Vater oder Mutter wird.“ (Katechismus der Katholischen Kirche – Kompendium, Nr. 499)

Die Kirche ist sich der Problematik einer verbreiteten Unfruchtbarkeit in unserer Gesellschaft und besonders des Leides vieler kinderloser Paare bewusst. Sie will ihnen nahe sein und sie in dieser Not geistlich begleiten. Wenn alle berechtigten medizinischen Hilfsmittel ausgeschöpft sind, ermutigt die Kirche solche Paare zu einer Adoption oder zu einer anderen Form eines großherzigen Dienstes an elternlosen Kindern.