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Mitgehende Seelsorge – mitgehende Firmvorbereitung

11Mitgehende Seelsorge – mitgehende Firmvorbereitung

Im Allgemeinen spricht man von der Militärseesorge als „mitgehende  Seelsorge“. Diesmal bekam diese Sichtweise der militärseelsorglichen Tätigkeit eine zusätzliche Färbung bei einer Firmvorbereitung der besonderen Art.
Firmungsort und Vorbereitungsort für das Sakrament der Firmung liegen hunderte Kilometer voneinander entfernt. Der Firmling kommt aus Vorarlberg – auf die Firmung wird er vom Militärpfarrer des Burgenlandes. „Warum einfach, wenn es kompliziert auch geht?“ wird sich wohl so mancher denken. Die Lösung ist ganz einfach: Edwin Rosenberger ist gerade im Assistenzeinsatz im Burgenland stationiert und so wurde eben auch die Firmvorbereitung gleichsam in den Einsatzraum verlegt und an den freien Tagen einfach geblockt. „Diese besondere Situation hat uns zu einer besonderen Firmvorbereitungsart veranlasst,“ so Militärdekan Alexander Wessely, „und so haben wir mit dem Firmkandidaten und seinem Militärpfarrer nach einer guten Möglichkeit gesucht um die Vorbereitung bestmöglich durchzuführen.“

Und so begann diese wohl einzigartige Firmungsvorbereitung am Sonntag Abend mit dem Besuch des „21Uhr-Gottesdienstes“ im Wiener Stephansdom und einem gemütlichen Abendessen in der Wiener Innenstadt um am Montag zeitigst in der Früh mit Militärdekan Alexander Wessely nach Eisenstadt und schließlich weiter nach Güssing zu verlegen und diese Zeit gleich mit Glaubensgesprächen über die Sakramente und das Wirken des Hl. Geistes zu nützen.
In Güssing selbst bot sich – neben einer kurzen Besichtigung der mordernsten Kaserne Europas – die einmalige Gelegenheit bei einer „Privatführung“ durch Bruder Paul im Franziskanerkloster nicht nur das Ordensleben etwas kennenzulernen, sondern auch ausgehend vom Reliquienschrein des Seligen Ladislaus und den Heiligen des Hochaltares auch mit dem Wesen der Heiligkeit auseinanderzusetzen. Eine Auseinandersetzung, welche wohl auch all jene Verstorbenen einst zu Lebzeiten hatten, welche nun in der – ebenso besuchten - Familiengruft der Familie Batthyány-Strattmann beigesetzt sind. Über Jahrhunderte hindurch wurde und wird hier bestattet und auch für die Verstorbenen gebetet. Und um das Gebet und das Lob Gottes ging es schließlich auch – nach der Rückkehr nach Eisenstadt und der Weiterfahrt in den Wienerwald – im Stift Heiligenkreuz, wo Frater Isaac in jugendlicher Leichtigkeit, Fröhlichkeit und theologischer Präzession den Zusammenhang zwischen „steingewordenen Gotteslob“, welches sich durch die Kloster- und Kirchenanlage, durch den eindrucksvollen Kreuzgang und das Brunnenhaus bin in die kleinesten Ecken des Stiftes darstellt und dem „täglich neuen Gebet“ auf faszinierende Art erklärte und schließlich noch zur Mitfeier der Vesper einlud. Diese bildete dann den gelungenen Abschluss des Vorbereitungstages darstellte.
„Ich bin begeistert von der Individualität und Einzigartig, die die Soldatenfirmung bietet. Die vielen persönlichen Führungen und Gespräche bei der Vorbereitung haben mir Spaß gemacht und stellen eine tolle Erfahrung dar, für die ich sehr dankbar bin," so Rekrut Edwin Rosenberger. Und Militärdekan Alexander Wessely fügt hinzu: „Es war ein Experiment aus einer schwierigen Ausgangssituation eine gute Lösung und – so denke ich – einen gelungenen Auftakt zur Firmvorbereitung zu schaffen und diese zu ermöglichen.“
Doch warum, wird sich dennoch mancher die Frage stellen, lässt sich ein junger Erwachsener firmen, wo doch die Firmung oftmals während der Zeit der Pubertät gespendet wird?
Edwin Rosenberger hierzu: "Für mich hat die standardmäßige Firmung etwas von 'Gruppenzwang und Massenabfertigung', die von den Meisten nur aus Prinzip gemacht wird. Durch die Firmung im Grundwehrdienst konnte ich mich selbstständig dazu entscheiden wie, wo und wann ich diesen Schritt gehen möchte.“
Für die Militärpfarre Burgenland war es eine große Freude, dass wir diesen Schritt – in Absprache mit der Militärpfarre Vorarlberg und durch die Mithilfe vieler engagierter Ordensmänner und Soldaten – begleiten konnte. Die Firmung wird schließlich nach dem Assistenzeinsatz von Edwin Rosenberger im „Ländle“ sein, aber die Gebete werden ihn begleiten: jene aus Eisenstadt, aus Güssing und aus Heiligenkreuz.