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Militär und Barmherzigkeit stehen nicht im Widerspruch

Militär und Barmherzigkeit stehen nicht im Widerspruch
Militärbischof Freistetter über die Bedeutung des Jahres der Barmherzigkeit für die Militärdiözese und den scheinbaren Widerspruch zwischen Militär und Barmherzigkeit.
Ein Bericht von Till Schönwälder
 
„Barmherzigkeit und Militär stehen keinesfalls im Widerspruch“, betonte Militärbischof Werner Freistetter kürzlich in einem Kathpress-Interview: „Ich möchte hier insbesondere auf die Katastrophenhilfe oder die humanitären Operationen des Bundesheeres im Ausland verweisen“. Diese Aufgaben hätten sehr viel mit dem Gedanken der Barmherzigkeit zu tun. „Aus dieser Perspektive kommt dem Heer durchaus eine „barmherzige Aufgabe zu“, befand der Militärbischof, „auch wenn es auf den ersten Blick vielleicht widersprüchlich erscheint“.
 
Auch dem „Gegner“ mit Barmherzigkeit entgegentreten
Die Ausübung von Barmherzigkeit sei auch dann ein besonders wichtiger Faktor, wenn es tatsächlich zu bewaffneten Konflikten komme: „Ich glaube, dass es zur Barmherzigkeit im militärischen Bereich gehört, dass Menschlichkeit geübt wird. Dafür gibt es im Völkerrecht ganz klare Standards.“ Damit sei insbesondere das Verhalten in Bezug auf Zivilpersonen, den sogenannten „Gegner“ oder Gefangene gemeint. „Selbst in diesem Bereich hat Barmherzigkeit eine wichtige Rolle, die es unbedingt zu beachten gilt“, so Freistetter.
 
Barmherzigkeit auch bei Umbrüchen im Heer wichtig
Von der Militärseelsorge würde erwartet, dass sie zu einem menschlichen Klima innerhalb des Bundesheeres  beiträgt. Dieser barmherzige Umgang miteinander, der über Fehler und Mängel hinweg sieht, sei heutzutage besonders gefordert. „Wir wollen die Menschen begleiten, bei Konflikten zur Seite stehen und Lösungswege aufzeigen“, so Freistetter. Gerade bei den aktuellen Umbrüchen innerhalb des Heeres, sei eine gewisse Unsicherheit und eine „angespannte Atmosphäre“ bei allen zu spüren. Auch hier könne man Wege aufzeigen und diese Probleme ansprechen. „Vieles wird dann besonderes schwierig, wenn nicht miteinander gesprochen wird. Hier können wir die Basis für Gespräche legen.“
Inhaltlich wird dem Jahr der Barmherzigkeit besonderes Augenmerk zugemessen. So bietet das der Militärdiözese zugehörige Institut für Religion und Frieden eine Vortragsreihe an, die ebendiese Schnittstellen zwischen Militär und Barmherzigkeit zum Thema hat. Auch alle Militärpfarren sind dazu aufgerufen, ein besonderes Sozialprojekt im Rahmen des Jahres der Barmherzigkeit zu initiieren. Darüber hinaus werden Fläschchen mit gesegnetem „Öl der Barmherzigkeit“ an die Menschen verteilt. Dieses stammt von christlichen Olivenölbauern aus Palästina und stellt somit eine kleine Unterstützung der Christen im Heiligen Land dar.