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Kreuzwegandacht in Heiligenkreuz

Am 31. März 2012 lud der Akademiepfarrer Mag. Siegfried Lochner zu einem meditativen Gebet vor den Kreuzwegstationen in Heiligenkreuz ein, bei der 12. Station zelebrierte er die Hl. Messe.
 
Ein Bericht von Hptm Prof. Mag Serge Claus   
 
Der barocke Kreuzweg in Heiligenkreuz ist einer der schönsten und künstlerisch anspruchsvollsten Kreuzwegs in Österreich. Seinen Ursprung hat der Kreuzweg im religiösen Leben der Christen in Jerusalem. Diese machten sich schon im Altertum immer wieder auf den Weg, um betend und singend die Orte des Leidens und Sterbens ihres Herrn nachzugehen. An diesen Prozessionen nahmen auch viele Pilger und Pilgerinnen aus dem Abendland teil. Später baute man für jene Gläubigen, die nicht ins Heilige Land pilgern konnten, Kalvarienberge in ihrer Heimat.
 
Kreuz und Kreuzwegbilder zeigen uns die andere, die dunkle Seite des Menschseins, und sie zeigen uns jenen Gott, der freiwillig mit uns auch ins Dunkel und durch das Dunkel geht - bis es licht wird: „Jesus ist auferstanden“. Gott kann aus jedem Karfreitag einen Ostersonntag blühen lassen.
 
Schon um 1650 standen in Heiligenkreuz auf dem Plateau über der Gaadener Straße drei Kreuze. Sie sollten an den Kalvarienberg in Jerusalem erinnern. Der prachtvolle Kreuzweg wurde in den Jahren 1731 bis 1748 auf Initiative von Abt Robert Leeb erbaut. Der Abt war als junger Priester vom Kreuzweg in Jerusalem höchst beeindruckt und plante den Kreuzweg zur Erinnerung an seine Pilgerreise ins Heilige Land. Die 14 Stationen wurden vorerst durch große Holzkreuze gekennzeichnet. Vor allem Pilger aus Wien trugen in den kommenden Jahren durch ihre Spenden zum Aufbau bei. Architekt war Franz Anton Pilgram. Die künstlerische Leitung lag in den Händen des Barockbildhauers Giovanni Giuliani. Aus seiner Werkstatt stammten die Statuen. Der Kreuzweg war bald ein sehr beliebtes Reiseziel für Pilger und für das Volk aus der Umgebung. An den Fastensonntagen wurden noch Ende des 19. Jahrhunderts mehrere große Prozessionen über den Kreuzweg geführt. Doch der sprichwörtliche Zahn der Zeit nagte beträchtlich an den Bauwerken und kunstvollen Skulpturen. Im Laufe der Jahre wurde der Kreuzweg mehrmals gründlich renoviert. 1993 wurden fünfjährige Restaurierungsarbeiten abgeschlossen, denen wir den heutigen Zustand des Kreuzwegs verdanken.