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Gerade in der vorösterlichen Zeit ist es Brauch, den Kreuzweg zu gehen. Die meisten dieser Kreuzwege haben 14 Stationen und geben Kunde von der Passion Christi, erzählen seinen Leidensweg von der Gefangennahme bis hin zum Tod am Kreuz. Den Kreuzweg zu beten, heißt, mit Jesus die Via Dolorosa zu gehen.
Als Betender bleib man nicht außerhalb dieses Geschehens. Die Texte, die Gedanken, die Impulse nehmen einen mit hinein, machen betroffen, lassen miterleben und stellen immer wieder Bezüge zum Heute, zum Jetzt und zu einem selbst her.
Auch in der Militärpfarre Niederösterreich 3 wird diese Tradion gepflegt. So auch am 06.04.2022, wo der Kreuzweg, dessen Stationen sich rund um die Soldatenkirche befinden, gemeinsam gegangen und gebetet wurde.
Neben Ausbildung, Übung und Einsatz hat auch die Traditionspflege einen nicht unerheblichen Stellenwert im Österreichischen Bundesheer, besonders vor Feiertagen oder militärischen Gedenktagen der einzelnen Garnisonen und Einheiten.
Nach zweijähriger panemiebedingter Pause wieder ein vorösterlicher Gottesdienst
Die vergangenen zwei Jahre der Covid-19-Pandemie brachten leider auch die Absage von militärischen Festakten, Traditionstagen, öffentlichen Angelobungen und manchmal auch von größeren Gottesdiensten mit sich.
So war es diesmal besonders erfreulich, dass nach zweijähriger Pause wieder der vorösterliche Gottesdienst des Panzergrenadierbataillons 13 aus der Zehner-Kaserne Ried im Innkreis in der Stiftskirche Reichersberg gehalten werden konnte.
Aufgrund der Verhinderung des oberösterreichischen Militärpfarrers, Militäroberkurat P. Johannes Rupertsberger, wurde der Gottesdienst vom Militärpfarrer der Militärpfarre NÖ 1, Militäroberkurat Oliver Hartl, zelebriert.
Mitgefeiert wurde der Gottesdienst von aktiven Soldaten des Panzergrenadierbataillons 13, an deren Spitze Bataillonskommandant Oberst Alfred Steingreß, von Pensionisten, Freunden und Gönnern der Garnison Ried. Musikalisch umrahmt wurde dieser Gottesdienst durch ein Blechbläserensemble der Militärmusik Oberösterreich.
„In Jesus Christus ist Gott selbst das Leben von uns Menschen mitgegangen"
Militäroberkurat Hartl verwies in seiner Predigt auf den Bezug bzw. den „Sitz im Leben“ unseres christlichen Glaubens und stellte einen Bezug zu den kommenden Tagen von Leiden, Tod und Auferstehung her. „In Jesus Christus ist Gott selbst das Leben von uns Menschen mitgegangen - alles Positive und Negative, in allen Höhen und Tiefen, in Freude und Leid. Das Osterereignis zeigt uns, dass es selbst nach den größten Widerwärtigkeiten, die ein Mensch erleben kann, und nach dem Tod nicht zu Ende ist. Jesu Auferstehung sagt uns, dass es auch in unserem Leben immer wieder weiter geht - eine schöne Perspektive, die uns Zukunft eröffnet in christlicher Hoffnung, die sich von der Auferstehung her definiert“, so Militärpfarrer Oliver Hartl.
Nach dem Gottesdienst spielte die Militärmusik Oberösterreich unter der Leitung von Major Gernot Haidegger vor dem angetretenen Bataillon im Stiftshof noch ein Konzert - zur Freude der Chorherren, der Ortsbevölkerung und den Gästen aus dem benachbarten Bayern.
2023 findet die nächste Bischofssynode im Vatikan statt. Bei Synoden handelt es sich um regelmäßige große Treffen von Bischöfen aus aller Welt mit dem Papst. Dieses Treffen wird etwas anders sein als die vorigen: Zum einen geht es diesmal um die „Synodalität“ selbst, um den Geist dieser gemeinsamen Treffen, um das Miteinander in der Kirche, um das Zusammenwirken aller auf dem gemeinsamen Weg des Glaubens und der Liebe. Zum anderen sollen dabei möglichst viele tatsächlich mitdenken und mitsprechen. Deshalb hat Papst Franziskus den synodalen Prozess für alle Gläubigen geöffnet und lädt alle zur Mitarbeit ein. Dass natürlich nicht alle nächstes Jahr nach Rom kommen können, ist klar. Aber möglichst viele sollen vorab ihre Ideen und Überzeugungen einbringen können.
Diese Befragung, dieses Erheben von Ideen und Meinungen, wird auch in den einzelnen Einheiten und bei den Lebenskundlichen Unterrichten durchgeführt. So auch in der Militärpfarre Niederösterreich 1 durch Militäroberkurat Oliver Hartl. Dabei können per QR-Code sich die Teilnehmer zu den einzelnen Fragen durchklicken und ihre Meinung kundtun.
Und: mit Freude und Interesse sind die jungen Soldaten da dabei – gilt es doch, hier die eigene Meinung zu Kirche zu äußern und damit zu Veränderungen beizutragen. Sie merken sichtlich, dass auch ihre Meinungen und Ansichen der Kirche wichtig sind. Und das bewegt.
Tot ist nur, wer vergessen wird. Das Jägerbataillons 17 gedachte eines verunglückten Rekruten
Im Sommer 1998 verunglückte Rekrut Rene Großschädl mit einem Mannschaftstransportpanzer Pandur am Truppenübungsplatz Allentsteig. Bei jedem Aufenthalt des Jägerbataillons 17 in Allentsteig gedenken die Soldaten des Toten. So auch in diesem Jahr im März unter Beisein von Militärsuperior Sascha Kaspar, dem Brigadekommandanten Christian Habersatter und der Militärmusik Niederösterreich.
Wer im Gedächtnis seiner Lieben lebt, ist nicht tot, er ist nur fern. Diese Worte haben bis heute ihre Gültigkeit. Gerade beim Jägerbataillon 17, das niemanden seiner Angehörigen vergisst.
Soldatenfirmung in der Militärpfarre Wien. 4 Rekruten sagten ein bewusstes Ja zum Glauben.
Am Mittwoch, den 09. März 2022, fand in der Militärpfarre Wien die Firmung von vier Rekruten der Garde statt. Die Besonderheit dieses Firmtermins: Ein Rekrut empfing gemeinsam mit der Firmung die Erstkommunion. In Abwesenheit von Militärbischof Werner Freistetter wurde das Firmsakrament von Militärerzdekan Harald Tripp gespendet.
In seiner Predigt sprach der Militärerzdekan die Bedeutung der bewussten Zuwendung zum Glauben an, denn „es ist ihre persönliche Entscheidung und nichts, was ihnen aufgezwungen wurde“. Weiters erklärte er, dass die Kirche auch Fehler mache, weil sie menschlich sei, aber heilig ist, weil sie von Christus gestiftet wurde. Es liegt an „der jüngeren Generation, … die Zukunft der Kirche weiterzubauen“ und der Auftrag eines jeden Christen ist es, „...das Kreuz des Lebens auf sich zu nehmen“, so Militärerzdekan Harald Tripp.
Musikalisch untermalte Matthias Lee, Referent für Kirchenmusik, die Firmung an der Orgel. Bei einem gemütlichen Beisammensein mit Agape wurde der Tag abgeschlossen.
Am 02.03.2022 fand in der Militärpfarre Wien die Heilige Messe mit Aschenritus für das Militärkommando Wien statt. Militärerzdekan Dr. Harald Tripp begann die Messe mit einer Begrüßung des Militärkommandaten Brigadier Kurt Wagner und der Anwesenden sowie mit einigen Gedanken zu der Situation in der Ukraine.
In der Predigt sprach er die Deutung des Aschenkreuzes als Umkehr und Buße an. Die Umkehr während der Fastenzeit bedeutet bewusst solidarischer, einfacher, aufmerksamer und anspruchsvoller zu leben als unter dem Jahr. Dies führt „uns zu uns selbst und dann zum nächsten“, so Militärerzdekan Dr. Harald Tripp, der Asche auf den Kopf der Gläubigen streute.
Feldgottesdienst zum Aschermittwoch mit Aufstreuen der Asche und Friedensgebet
Am Morgen des Aschermittwochs, 2. März 2022, versammelten sich Militärkommandant Brigadier Martin Jawurek, Leiter und Mitarbeiter aus den Abteilungen, Militärmusiker sowie zahlreiche Rekruten der Stabskompanie vor den Hallen des Baupionierzuges am hinteren Gelände des Kommandogebäudes Feldmarschall Hess, um mit einem Gottesdienst die Fastenzeit zu beginnen.
Militäroberkurat Oliver Hartl stimmte mit seinen Gedanken und Texten in die Fastenzeit ein und streute den Mitfeiernden gemäß den Coronaverordnungen die Asche auf das Haupt der Gläubigen. Im Besonderen wurde bei dieser Feier auch für den Frieden gebetet: "In den vergangenen Tagen ist vielen wieder bewusst geworden, wie zerbrechlich Friede sein kann. Der Friede im Kleinen wie im Großen, der Friede zwischen uns, zwischen Nationen und in der Welt", so Militärpfarrer Hartl als Einladung zum Friedensgebet.
Ein Blechbläserensemble der Militärmusik NÖ umrahmte die gottesdienstliche Feier musikalisch.
Am Freitag, 25. Februar 2022, wurden über 300 Damen und Herren Wachtmeister an der Heeresunteroffiziersakademie nach insgesamt 18 Monaten Kaderausbildung zur Truppe und in die Milizverbände ausgemustert. Neben den politischen und militärischen Glückwünschen standen der Apell an das ethische Denken des Unteroffiziers als unmittelbarem Gruppenkommandanten mit Blick auf den Krieg in der Ukraine im Zentrum.
Das Aufgabenspektrum vom Einsatz in der militärischen Landesverteidigung bis zu Assistenz- und Unterstützungseinsätzen in Pandemieeindämmung, Grenz- und Botschaftsbewachung sowie Katastrophenhilfe gehört für den jungen Unteroffizier ebenso zum täglichen Geschäft wie die Ausbildung von Rekruten und die Weiterbildung und Übung in der eigenen Waffengattung.
Gottes Segen erbaten daher vier der sechs Militärseelsorgen für die jungen Frauen und Männer: Militärsuperintendent Trauner verkündete eine Bibelstelle aus dem Buch Jeremia zum Wohl der Stadt bzw. des Staates, Militärbischof Freistetter sprach einen Segen aus dem Soldatengebetbuch, der orthodoxe Militärseelsorger Lapin schloss in seine Bitten die vom Krieg gequälte Bevölkerung und die gefallenen Soldaten ein, Militärimam Corbic rief mit Verweis auf den Koran Gott zu Segen für die mutigen und treuen neuen Wachtmeister an.
Das gemeinsame Antreten trotz aller Unterschiede des Glaubens, der Weltanschauung, des Ausbildungsortes – neben Enns auch Absam, Bleiburg und Freistadt - und der militärischen Spezialisierung zeigte den jungen Wachtmeistern, dass Unterschiede konstruktiv fruchtbar gemacht werden. So marschierten zuletzt hinter dem Feldzeichen der Heeresunteroffiziersakademie alle Wachtmeister vom Platz und wurden von der Fahne der Unteroffiziersgesellschaft begleitet.
Feierlicherliches Requiem für Bischof Afred Kostelecky in Wiener Neustadt
Am Mittwoch, dem 23. Februar 2022, fand das traditionelle Requiem anlässlich des Todestages von Militärbischof Dr. Alfred Kostelecky in der St. Georgs-Kathedrale in Wiener Neustadt statt. Militärbischof Werner Freistetter gedachte dem ersten österreichischen Militärbischof und sprach in seiner Predigt auch die Hilflosigkeit an, die wir manchmal im Leben spüren. Doch müssen wir bedenken, dass „Bemühung, Frieden, Liebe, Versöhnung und das umfassende Heil aller Menschen doch stärker ist als alles, was uns bedrängt,“ so Bischof Werner Freistetter. Die musikalische Untermalung blieb aufgrund von Corona-Erkrankungen im Chor auf die Orgel beschränkt, die der Feier einen würdigen Rahmen verlieh. Nach dem Requiem ging der Zelebrant in die Krypta, wo das Grab von Bischof Kostelecky gesegnet wurde.
Militärbischof Dr. Alfred Kostelecky
Am 12. November 1986 ernannte Papst Johannes Paul II. den Sekretär der Österreichischen Bischofskonferenz, Prälat Dr. Alfred Kostelecky, zum Militärbischof für Österreich. Mit der feierlichen Weihe am 14. Dezember 1986 im Dom zu St. Stephan in Wien durch Erzbischof Dr. Hans Hermann Kardinal Groer zum Bischof begann ein neues Kapitel in der Geschichte der österreichischen Militärseelsorge.
Papst Johannes Paul II. hatte schon vor der Ernennung Kosteleckys in seiner Apostolischen Konstitution „Spirituali militum curae“ 1986 hervorgehoben: „Die Soldaten stellen nämlich eine eigene Gesellschaftsklasse dar und bedürfen wegen ihrer besonderen Lebensbedingungen“ (2. Vatikanisches Konzil, Christus Dominus, Nr. 43) einer konkreten und besonderen Form der Seelsorge. Für diese Aufgabe brachte Kostelecky nach seiner Kriegsdienstleistung mit seinen Erfahrungen sowohl als Soldat und Seelsorger wie auch als Kirchenjurist die besten Voraussetzungen mit.
Kostelecky war neben seinem Engagement in kirchenrechtlichen Fragen auch der Kirchengeschichte und der Tradition verbunden, wie seine zahlreichen Funktionen deutlich machten. Ihm war es immer wieder ein Anliegen, historische Bezüge aufzuzeigen und die Verbindung zur Gegenwart herzustellen. So wirkte er maßgeblich daran mit, dass das seinerzeitige Bistum Wiener Neustadt, das 1785 aufgehoben worden war, zum Titularbistum wurde. Am 22. Februar des Jahres 1994 starb Militärbischof Kostelecky und wurde gemäß seiner Verfügung in der St. Georgs-Kathedrale in Wiener Neustadt beigesetzt.
Soldatenfirmung in St. Pölten am 18. Februar 2022
Am 18. Februar 2022 fand in der Franziskanerkirche in St. Pölten eine Soldatenfirmung statt, die von Militärbischof Werner Freistetter gespendet wurde. Die neun Firmlinge kamen vom Jägerbataillon 33, Pionierbataillon 3, Panzerbataillon 14, Aufklärungs- und Artilleriebataillon 3, Sanitätszentrum Ost, der Theresianischen Militärakademie sowie zwei Zivilisten. Der Vorbereitungsunterricht fand unter der Leitung der niederösterreichischen Militärseelsorger in der Militärpfarre 1 St. Pölten statt.
Bischof Freistetter begann seine Predigt mit der Bitte um den guten Geist durch die Firmung; denn es ist der gute Geist, der Miteinander und Versöhnung schafft. Das Evangelium beschäftigt sich mit der Frage, was im Leben etwas wert ist und was bleibt. Die Antwort auf diese Frage können wir nur selbst finden, aber „wenn es nicht darum geht, dass wir für diesen guten Geist, bei uns, um uns und in der Welt sorgen, dann wird nie etwas gut“ so Werner Freistetter. Der Auftrag, der uns in dieser Feier gegeben wird, ist, diesen guten Geist zu pflegen, den wir von Gott geschenkt bekommen haben.
Musikalisch untermalt wurde die Firmung von der Combo der Militärmusik Niederösterreich und mit einem gemütlichen, der Feier angemessenen Essen abgeschlossen.
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