Wir verwenden Cookies, um unsere Webseite für Sie möglichst benutzerfreundlich zu gestalten.
Wenn Sie fortfahren, nehmen wir an, dass Sie mit der Verwendung von Cookies auf den Webseiten von mildioz.at einverstanden sind.

 

Diese Seite drucken
Festlicher Weihnachtsgottesdienst mit Militärgeneralvikar Msgr. Dr. Franz Fahrner in der Schlosskapelle Schönbrunn.
 
Die katholische Militärseelsorge gestaltete den Festgottesdienst am Christtag, der von den ORF-Regionalradioprogrammen live übertragen wurde, in der Schlosskapelle Schönbrunn. Mit der Gemeinde feierte der Generalvikar des Militärordinariats der Republik Österreich, Msgr. Dr. Franz Fahrner. Fahrner bezog in besonderer Weise die Soldaten des Österreichischen Bundesheeres in die Feier des Gottesdienstes mit ein, die gerade auch in diesen Tagen, die sonst jeder gerne im Kreise der Familie verbringt, ihren Dienst für den Frieden in der Welt leisten und das teilweise in großen Entfernungen von der Heimat, wie eben zur Zeit jene 1258 Soldaten, die von Afghanistan bis in die Westsahara eingesetzt sind.
 
Der Militärgeneralvikar betete mit den anwesenden Gläubigen daher insbesondere auch für alle österreichischen Soldaten, die mit ihrem Dienst im In- und Ausland einen wesentlichen Beitrag zur Sicherung des Friedens und unserer gesellschaftlichen Werte leisten. Die Predigt widmete Franz Fahrner der weihnachtlichen Zeitenwende, die nach dem Dunkel der langen Nächte in das Licht der nun wieder länger werdenden Tage weist.
 
Der Festgottesdienst  wurde von ARS MUSICA unter der Leitung von Mag. Thomas Dolezal musikalisch umrahmt. Als zentrales Werk wurde die Missa brevis G-Dur, KV 140 aufgeführt, die seit jeher als überaus gefälliges Werk empfunden wird und von der bereits zur Mitte des 19. Jahrhunderts 25 Abschriften existierten.
Hinsichtlich seiner Authentizität ist das Werk allerdings seit langem umstritten: um 1800 galt es eindeutig als Komposition aus der Feder Mozarts, später verwiesen es die beiden Mozart-Forscher Otto Jahn und Alfred Einstein als unecht in den Anhang des Köchel-Verzeichnisses. Ein weiterer Fachmann, Walter Senn, bemühte sich 1955 anhand einer Korrekturschrift aus Mozarts eigener Hand die nun doch zutreffende Echtheit zu beweisen. 20 Jahre später vermochte der Wiener Musikexperte Otto Biba Quellen zu erschließen, denen zufolge die Messe von Matthias Kracher, einem Salzburger Zeitgenossen Mozarts, stammen soll.
Wie dem auch sei: die Komposition wird - ungeachtet der Klärung ihrer Authentizität - auch weiterhin die Herzen der Zuhörer bewegen und ein beliebtes Repertoirestück der Kirchenmusik bleiben. Der Beiname „Pastoralmesse“ weist hin auf den weitgehend lieblich-heiteren Charakter des Werkes, der eine Verwendung in der Weihnachtszeit besonders empfiehlt.
 
Des Weiteren standen eine Pastorella von Joseph Haydn und natürlich das Weihnachtslied schlechthin, Stille Nacht, Heilige Nacht von Franz Xaver Gruber, auf dem Programm.
„Pastorella“: Die kath. Kirchenmusik des 18. Jhdts. ersetzte in den adventlichen „Rorate-Ämtern“ und davon ausgehend auch in den Weihnachtsmessen die textgetreuen (lateinischen) Propriumsgesänge mit besonderer Vorliebe durch Kompositionen mit deutschem Text, zum Teil sogar in Dialektform.
 
Dabei handelt es sich keineswegs um musikalisch wertlose Banalitäten, sondern um qualitätvolle Stücke in alpenländisch-weihnachtlicher Atmosphäre, deren Texte, ähnlich einer Legende, mit viel innerem Gespür das Wesentliche erzählen - hermeneutische Stichhaltigkeit und historische Authentizität sind dabei nicht vorrangig. (Man freut sich hierzulande ja auch ganz unliturgisch über „weiße Weihnachten“ und schneebedeckte Krippenszenen, obwohl auf dem Stalldach von Bethlehem vermutlich kein Schnee zu finden war…).
Joseph Haydn hat insgesamt vier solcher Gelegenheitswerke komponiert, zwei für den Advent und zwei für Weihnachten, jenes in G-Dur wurde gesungen.
 
Franz Xaver Gruber, der Komponist des Liedes „Stille Nacht, heilige Nacht“, ist vielleicht nicht unter die ganz großen Weltkomponisten zu zählen, auf jeden Fall ist er einer der Bedeutendsten der österreichischen Musikgeschichte und durch das genannte Weihnachtslied weltweit bekannt („Stille Nacht“ wird in über hundert Sprachübersetzungen gesungen).
Gruber stammte aus einer armen Salzburger Leinenweberfamilie. Mithilfe des Dorflehrers gelang es, dem musikbegabten Buben seinerseits die Ausbildung zum Lehrer zu ermöglichen. Nach deren Absolvenz und einigen Stationen als Lehrer und Kirchenmusiker kam Gruber nach Oberndorf an die St. Nikolaus-Kirche, wo zur Weihnacht 1818 ganz unspektakulär das Lied „Stille Nacht“ entstand: „Es war am 24. Dezember des Jahres 1818, als der damalige Hülfspriester Herr Joseph Mohr bei der neu errichteten Pfarre St. Nicola in Oberndorf dem Organistendienst vertretenden Franz Gruber (damals zugleich auch Schullehrer in Arnsdorf) ein Gedicht überreichte, mit dem Ansuchen eine hierauf passende Melodie für 2 Solostimmen sammt Chor und für eine Guitarre-Begleitung schreiben zu wollen.“
Später war Gruber in Berndorf und schließlich an der Halleiner Stadtpfarrkirche tätig. Dort bildete er die heute gespielte Halleiner Fassung von „Stille Nacht“ für Duett, Chor, Streicher und Hörner.
 
Hinweise zur Schlosskapelle unter: 
Rektorat Schlosskapelle Schönbrunn
1130 Wien, Schloss Schönbrunn/Kapellenstiege/P
Tel: +43 0/664/5155236
E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!