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Wenn in Brasilien die Umwelt massiv zerstört wird oder unzählige Menschen aufgrund sozialer Ungerechtigkeiten in tiefem Elend leben müssen, "dann betrifft das auch uns in Österreich". Das hat Bischof Werner Freistetter nach einem Lokalaugenschein in Brasilien im Gespräch mit "Kathpress" betont. "Wir müssen unsere Froschperspektive überwinden. Wir sind mit diesen Menschen vor Ort zutiefst verbunden", so der Bischof, der u.a. zu einem Überdenken des eigenen Konsumverhaltens aufrief. Freistetter war mit einer Delegation der Dreikönigsaktion (DKA) eine gute Woche in Brasilien, wo er Projekte und Projektpartner der DKA besuchte.
In Belo Horizonte im Südwesten des Landes standen Lokalaugenscheine bei Müllsammler- und Obdachloseninitiativen auf dem Programm. Der Bischof zeigte sich zum einen zutiefst betroffen von Not und Elend der Menschen - "Hier bin ich Menschen begegnet, die wirklich nichts haben" -, zum anderen sei aber auch deutlich geworden, dass Hilfe möglich ist. U.a. auch durch die Spenden der Österreicherinnen und Österreicher bei der Sternsingeraktion: "Die Menschen sind uns zutiefst dankbar."
Freistetter ist innerhalb der österreichischen Bischofskonferenz Referatsbischof für Mission und Entwicklung und dabei u.a. auch für die Dreikönigsaktion zuständig. Er traf in Belo Horizonte u.a. mit Erzbischof Walmor Oliviera de Azevedo zusammen. Er ist Vorsitzender der Brasilianischen Bischofskonferenz (CNBB) und hat auch an der jüngsten Amazoniensynode im Vatikan teilgenommen. In der brasilianischen Hauptstadt Brasilia begegnete Freistetter u.a. dem Sekretär der Bischofskonferenz, Dom Joel Portella. "Die Kirche in Brasilien ist sich völlig im Klaren darüber, dass jetzt gehandelt werden muss, um die Umwelt zu erhalten. Sonst ist es zu spät", bilanzierte Freistetter die Gespräche.
Bei einem Lokalaugenschein in Brumadinho, wo im Jänner dieses Jahres ein Dammbruch über 220 Menschen tötete und eine Schneise der Verwüstung hinterließ, konnte sich Freistetter einen Überblick über das Ausmaß der Katastrophe machen. In dem Bergbaugebiet war ein Überlaufbecken geborsten, eine giftige Schlammlawine hatte nicht nur viele Menschen getötet oder vertrieben, sondern die Gegend auch weiträumig unbewohnbar gemacht. Ganz abgesehen davon, sei die Umwelt durch die rücksichtslosen Abbaumethoden schwer in Mitleidenschaft gezogen, berichtete Freistetter.
Kritik an politischer Führung
Gerade in den Bergbaugebieten werde - neben Amazonien - deutlich, "welche Auswirkungen eine Wirtschaftspolitik hat, die keine Rücksicht auf die Umwelt oder Menschenrechte nimmt". Die Menschen vor Ort wüssten schon, dass es so nicht weitergehen kann und dass etwas geschehen muss. Sie fühlten sich aber von ihrem Land bzw. den staatlichen Institutionen im Stich gelassen. Mit Präsident Jair Bolsonaro habe diese Krise nochmals eine neue Qualität bekommen, wies der Bischof auf zahlreiche Befürchtungen seiner Gesprächspartner hin: "Die Kritik ist laut und auch sehr fundiert." Die Menschen fürchteten weitere Verschlechterungen der Sozialstandards bzw. ihrer Lebensbedingungen. Die Regierungspolitik stehe nur im Dienste der Wirtschaftsinteressen.
Und das lasse im Übrigen auch gar nichts Gutes für die Indigenen in Brasilien erwarten. Die Verfassung von 1988, die ihnen weitreichende Rechte und eigenen Lebensraum garantiert, werde gerade massiv in Frage gestellt. "Es besteht die große Sorge, dass die jetzige Politik für die Indigenen und ihre Rechte außerordentlich negative Auswirkungen haben wird", so Freistetter.
In einer solchen Situation komme der Kirche, die sich für die Not bzw. die Rechte der Menschen einsetzt, umso größere Bedeutung zu. Es geht dabei nicht nur um Geld, sondern auch um menschliche Anteilnahme, "dass die Menschen spüren, da ist jemand, der sich um sie annimmt, dass sie nicht vergessen sind." Besonders auch die fehlende psychosoziale Aufarbeitung mache sich bemerkbar, "viele der Anwohner sind noch immer schwer traumatisiert von dem Geschehenen". Nachsatz: "Erzbischof Oliviera de Azevedo hat gerade für diese Aufgaben eine besonders engagierte Frau eingesetzt." Die Frauenpower sei für die Kirche in Brasilien unverzichtbar. Und in dieser Hinsicht sowie hinsichtlich der ökologischen Frage werde die jüngste Amazoniensynode als Bestätigung des eingeschlagenen Weges aufgefasst.
Brasilien ist ein Schwerpunktland der Dreikönigsaktion, die schon seit den 1980er-Jahren u.a. mit dem dortigen Indigenenrat CIMI, der Landlosenbewegung oder zahlreichen kleineren Partnern in derzeit 29 Projekten intensiv kooperiert. CIMI wurde über viele Jahre vom austro-brasilianischen Amazonasbischof Erwin Kräutler geleitet. Er genieße auch nach seiner Pensionierung vor Ort im Land höchstes Ansehen, so Freistetter.
Die Dreikönigsaktion, die jährlich die österreichweite Sternsingeraktion koordiniert, ist auch für die fachlich fundierte Vergabe der dabei gesammelten Spendengelder zuständig. Bei den insgesamt 500 unterstützten Projekten werden über eine Million Menschen in den Armutsregionen Afrikas, Asiens und Lateinamerikas direkt erreicht. Inhaltlich geht es dabei vor allem um Förderung von Kindern und Jugendlichen, Bildung, Sicherung von Nahrung, Trinkwasser und medizinischer Versorgung, um die Wahrung der Menschenrechte und Pastoralarbeit als Dienst der Kirche an den Schwächsten.
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