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Ein Klostertag vom 27. auf den 28. April 2017 erlebte der letzte Jahrgang des Militärrealgymnasiums. Betreut vom Frater Isaak, der die Jugendführungen im Stift koordinierte, begeisterte die Militärgymnasiasten, vor allem mit der Grundfrage, gibt es Gott oder nicht? Die Antwort verändere unser Leben!
Ein Bericht von Reinhard Sorg, Vzlt
Am 24. April 2017 besuchte die Religionsklasse des Bischöflichen Gymnasium Paulinum aus Schwaz in Tirol, unter Leitung von Professor Thomas Fankhauser, das Militärkommando Tirol.
Im Rahmen des Religionsunterrichtes und ihrer Vorbereitung auf die Matura, war es der Wunsch der Klasse, die Militärseelsorge in Tirol kennen zu lernen. Im Vortrages von Vizeleutnant Reinhard Sorg, geschäftsführender Vorsitzender des Militärpfarrgemeinderates Tirol, konnte ein Überblick über die lange Geschichte der Militärseelsorge gegeben werden.
Hauptaugenmerk waren die Besonderheiten der seelsorglichen Betreuung von Menschen unter außergewöhnlichen Lebensbedingungen in Bezug auf Sinn- und Gewissensfragen, sowie die christliche Begleitung der Soldaten und Bediensteten in den Herausforderungen des militärischen Alltages.
Foto: Privat
Zeichen der Hilfe, des Teilens und der Freundschaft
Eine besondere Geste der Kameradschaft und Freundschaft wurde heute durch das Kader der 2. Ausbildungskompanie der Heerestruppenschule in Bruckneudorf gesetzt. Militärdekan Alexander Wessely bekam von den Soldaten nicht nur ein Fotobuch der letzten gemeinsamen Romreise, sondern auch eine Statue des Hl. Martin, Patron der Militärpfarre und des Burgenlandes.
„Wir wollten unserem Pfarrer einfach eine Freude bereiten,“ so Vizeleutnant Heinrich Horvath „und uns für die militärseelsorgliche Begleitung und vielen gemeinsamen Aktionen bedanken.“
So fuhren die Soldaten der 2. Ausbildungskompanie in den vergangenen Jahren mit ihrem Militärpfarrer zu mehrtägigen Fortbildungs- und Einkehrtagen ins Wein- und Waldviertel, in die Oststeiermark, ins Mariazellerland und schließlich – im Hl. Jahr und selbstverständlich in Uniform - nach Rom. „Unvergessliche Tage“ seien es immer gewesen, so ein anderer Unteroffizier der - auch im sozialen Bereich stets die Militärpfarre unterstützenden – Kompanie.
Mit dem Geschenk wollte man schließlich ein "Zeichen der Freundschaft und es Dankes" setzten, noch dazu im Jubiläumsjahr „30 Jahre Militärdiözese“. Und die Kadersoldaten waren sich einig: Wenn es die Militärpfarrer nicht gäbe, müsste man sie wohl erfinden. Militärdekan Alexander Wessely, sonst kaum um Worte verlegen, bedankte sich sichtlich erfreut und gerührt für dieses tiefsinnige Geschenk: „Gerade der Hl. Martin als unser Patron erinnert uns ans Teilen. Aber nicht nur ans Teilen von materiellen Gütern, sondern auch ans Teilen von Zeit, an gemeinsames Engagement und Freundschaft!“
Die Statue des Hl. Martin hat nun einen Ehrenplatz in der Kanzlei des Militärpfarrers gefunden, in der – wie sollte es anderes sein – Martinskaserne.
Foto: Privat
Ein Interview mit einem ehemaligen Präsenzdiener der Militärpfarre NÖ2
Fast zwei Jahre ist es her, als Sascha Brabec sein Barett abnahm und als Gefreiter abrüstete. Seine Dienststelle damals: Die Militärpfarre NÖ2 in Zwölfaxing.
Herr Brabec, haben Sie sich diese „Dienststelle“ selbst aussuchen können? „Nein – überhaupt nicht. Ich wusste rein gar nichts von einer Militärpfarre und von einer Militärdiözese. Was ich wollte, war eigentlich nur Kraftfahrer oder „Nachschubler“ werden. Ich bin in St. Pölten dazu einfach eingeteilt worden.“
Sascha Brabec ist gelernter Elektriker. Wie viele andere, die den Präsenzdienst leisteten, spürte auch er den extremen finanziellen Engpass, den diese Zeit mit sich bringt. Wie schafften Sie es, diese finanzielle Durststrecke zu überwinden? „Das Zurückstecken war natürlich nicht leicht, aber ich hatte mir wohlweislich finanzielle Reserven angelegt und mein Elternhaus stand hinter mir. Damit überstand ich auch diese finanziell – nennen wir es - spärliche Zeit recht gut.“
Wie haben Sie die Zeit als junger, aber doch sehr kritischer Mensch in der Militärpfarre empfunden? „Ich genoss es, dass es hier nicht mehr so (streng) militärisch zuging wie in den Wochen meiner Ausbildungszeit zuvor. Man begegnete mir vom ersten Moment an sehr freundlich und aufgeschlossen. Ich wurde als Teil des Pfarrteams angesehen und es wurde meine Mitarbeit geschätzt“.
Was ist Ihnen aus der Zeit in der Militärpfarre am eindrücklichten in Erinnerung geblieben? „Es sind angenehme Gedanken und Gefühle. Man war dankbar für mein Mitwirken, für mein Einbringen in den pfarrlichen „Betrieb“ (Schreibarbeiten, Aufbauen von technischem Equipment, Fahrten…). Ich war aber auch erstaunt, wie weltoffen und progressiv denkend ein Pfarrer sein kann. Nicht dieser oder dessen Wille zählte, sondern der andere, der Besucher, der Begegnende. Mir gefiel das auf den anderen Zugehen, das Nachgehen, das nie als aufdringlich empfunden wurde“.
Zum Thema Kirchenbild: Wie erlebten Sie Kirche hier im Bundesheer? „Ich erlebte sie in meinem dienstlichen Umfeld als offen, aufgeschlossen und als nicht konservativ. Ganz anders als ich es in meiner Jugend erfahren habe. Ich durfte Kirche als ein „Angebot“ an interessierte Menschen erfahren.
Was haben Sie ganz besonders in dieser Zeit genossen? „Das waren drei Dinge: Die herzliche Aufnahme in das Pfarrteam, die Selbstständigkeit, die mir hier zuerkannt wurde und das mich Einbringen - können mit meinen Fähigkeiten“.
Was haben Sie an Negativem in Erinnerung? „Den unerwarteten Tod des zuständigen Unteroffiziers für die Cafeteria. Zwischen diesem und mir hat von Anfang an die sprichwörtliche „Chemie“ gepasst. Nicht das dienstliche Sie, sondern das persönliche Du war der Ton des Umgangs. Und dann plötzlich sein Nicht - Mehr - Sein. Da denkt man dann tiefer und hinterfrägt, auch mit meinen jungen Jahren“.
Und ganz positive Erfahrungen? „Da fallen mir zwei Episoden ein: die Erkundungsfahrt mit dem Pfarradjunkten nach Andau und das Erntedankfest der Pfarre Zwölfaxing. Beim ersteren erfuhr ich so viel über diese Gegend in der Zeit des kalten Krieges, während der Ungarn-Krise… . Ein wenig – im sprichwörtlichen Sinne – „erfahrener“ Geschichtsunterricht. Das zweite war das Erntedankfest mit dem Militärbischof in Zwölfaxing. Da dufte ich erleben, was eine lebendige Pfarre ausmacht. Geblieben ist mir von dort aber auch das persönliche Kennenlernendürfen des Militärbischofs. Diese Möglichkeit bietet sich nicht vielen Rekruten“.
Foto: ÖA/Grutschnig
Die Feier des Weltfriedenstages der Militärpfarren Niederösterreichs am 10. Mai 2017.
Ein Aviso der Militärpfarre NÖ2
Es war der 8. Dezember 1967, als Papst Paul VI. beschloss, angesichts der damals weltweit herrschenden Spannungen, sich mit einer Friedensbotschaft an alle Regierenden zu wenden und den Neujahrstag zum Weltfriedenstag zu erklären. Diese Tradition besteht bis zum heutigen Tag. Auch der jetzt amtierende Papst tat dies und begann seine Weltfriedensbotschaft mit folgenden Worten: „… (ich) übermittle … allen Völkern und Nationen der Welt, den Staats- und Regierungschefs sowie den Verantwortungsträgern der Religionsgemeinschaften und den verschiedenen Gruppierungen der Zivilgesellschaft meine tief empfundenen Wünsche für den Frieden.“
In seinem Schreiben stellt er den Aufbau des Friedens durch die aktive Gewaltfreiheit als ein notwendiges Element der Kirche in den Vordergrund und er ruft auf, die Anwendung der Gewalt zu begrenzen: Durch moralische Normen, durch Teilnahmen an den Arbeiten der internationalen Einrichtungen und durch den kompetenten Beitrag vieler Christen zur Ausarbeitung der Gesetzgebung diesbezüglich auf allen Ebenen.
In diesem Sinne soll auch der Weltfriedenstag der MilPfarren Niederösterreichs verstanden werden und wirken. Dieser Bildungstag, für dessen Durchführung die Militärpfarre NÖ2 sich verantwortlich zeigt, findet am 10. Mai 2017 im Bildungshaus Großrußbach statt. Als Vortragender konnte der Theologe und Religionspädagoge Karl – Richard Essmann gewonnen werden, der im Zuge dieser Veranstaltung zum Thema „Nächstenliebe und Flüchtlingsströme“ referieren wird.
Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an die MilPfarre NÖ2 oder an ihre zuständige Militärpfarre.
Bild: ÖA/Grutschnig
Militärbischof zeichnete Personen, die sich um das Militärordinariat verdient gemacht haben mit dem Georgsorden aus. Neuer Webauftritt der Diözese präsentiert.
„Der Heilige Georg gibt Beispiel für den unermüdlichen Einsatz für das Gute “, das betonte der Militärbischof von Österreich, Werner Freistetter am Dienstagabend in der St. Georgs-Kathedrale in Wiener Neustadt. Bei der Festmesse zu Ehren des Heiligen Georgs waren zahlreiche Träger des Georgsordens anwesend. Im Anschluss an die Messe zeichnete der Militärbischof weitere Personen, die sich um das Militärordinariat verdient gemacht haben mit dem Orden aus.
Auch das dreißigjährige Bestehen der Österreichischen Militärdiözese, die im Jahr 1987 gegründet wurde, wurde gefeiert. "Der Heilige Georg als beliebter Soldatenheiliger steht als Patron für unsere Diözese und ermutigt uns auch als Militärseelsorge mutig und vertrauensvoll in die Zukunft zu sehen", so Freistetter. Das Fest zu Ehren des Heiligen Georgs, sei ein "Fest für alle", so der Bischof. Dass der Heilige Georg in vielen Sprach- und Kulturkreisen verehrt werde, zeige zudem, wie weltumspannend der christliche Glaube ist, so der Bischof.
Neuer Webauftritt der Militärdiözese
"Kirche darf niemals stehen und bleiben und muss mir den technischen Entwicklungen Schritt halten", zeigte sich Bischofsvikar Alexander Wessely bei der Präsentation der neuen Webseite der Militärdiözese, die im Jänner 2018 online gehen wird, überzeugt. Ziel sei es gewesen, den Zugang zu den neuen Medien für alle Nutzer noch einfacher zu gestalten. Deswegen habe man in erster Linie an einer Vereinfachung des Designs gearbeitet. "Eine klare und deutliche Strukturierung wird die neue Webseite kennzeichnen", so Wessely. Darüber hinaus wird der Webauftritt barrierefrei und auch auf mobilen Endgeräten, wie Smartphones und Tablet-Computern, abrufbar sein.
Auch die Wanderausstellung "30 Jahre Militärdiözese" wurde im Anschluss an den Gottesdienst eröffnet. "Die Ausstellung soll einen Einblick in das Wirken der Militärseelsorge in den letzten 30 Jahren geben", so Bischof Freistetter. So werden zum einen Charakteristika und Marksteine der Österreichischen Militärseelsorge in den letzten drei Jahrzehnten beleuchtet. Auf der anderen Seite wird auch ein Blick auf prägende Persönlichkeiten, wie die Bischöfe geworfen.
(In der) Kirche spielt man (nicht)!
„In der Kirche spielt man nicht!“ Wie oft haben viele diesen Satz als Kinder gehört! Und dennoch! Liturgie ist immer „Heiliges Spiel“ und auch Spielzeugfabrikanten erkannten früher, dass es nicht nur Puppenherde oder Miniaturuniformen und Säbel geben sollte, sondern auch kleines „Messgeschirr“, um einfach „Kirche spielen“ zu können. Und auch Spielzeugkonzerne der Gegenwart setzen immer wieder auf kirchliche Themen. Pfarrer-Figuren, (Hochzeits)Kirchen, Krippen und Krippenspiele (incl. Sternsinger), die Arche Noah, Mönche, Nonnen, Bischöfe, Teufeln und Engeln - ja sogar der Hl. Martin wurden und wird von Firmen zum Kauf und Spiel angeboten…
Und auch bei Kinderbüchern, Brett- und Kartenspielen, den Schlümpfen und bei Badeenten halten Geistliche, Mönche, Nonnen und sogar Bischöfe Einzug in Kinderzimmer. Auch im Figurentheater war Kirche ebenso ein fester Bestandteil… Kirche ist eben Bestandteil der Gesellschaft was sich wiederum auch in den Kinderzimmern wiederspiegelte und wiederspiegelt… So lädt die Militärpfarre Burgenland in ihrer Ausstellungsreihe dazu ein, dieses wohl besondere Thema - im wahrsten Sinne des Wortes - spielerisch zu erkunden.
„Mit unseren Ausstellungen wollen wir nicht nur unterschiedlichste Gruppen in der Kaserne und der Sonntagsgemeinde erreichen, sondern auch stets unterschiedlichste Themen beleuchten,“ so Militärdekan Alexander Wessely, der herzlich dazu einlädt die Kleinausstellung in der Martinskaserne in Eisenstadt zu besuchen, die natürlich diesmal auch in besonderer Weise für Kinder geeignet ist, die auch zum Spielen eingeladen werden… denn: (In der) Kirche spielt man! Oder spielt man nicht in der Kirche?
Foto: Privat
Ein Pfarrgemeinderat der Militärpfarre NÖ 2 und treibende Kraft im Renovierungsteam im Gespräch mit H. J. Grutschnig, ÖA
Am 30. März 2017 machte Militärbischof Werner Freistetter Halt in der Jansa-Kaserne in Großmittel. Alles war hervorragend gerichtet und vorbereitet für dessen Besuch. Keine Selbstverständlichkeit - in Zeiten wie diesen. Heute möchte ich - stellvertretend für die vielen Helfer im Hintergrund - einen Mann vor den Vorhang bitten, der in aller Stille und mit viel Bedacht am Gelingen dieses Stationsgottesdienstes mit anschließendem Kreuzweg wesentlich beteiligt war. Es ist dies Vzlt Dietmar Aichinger. Ein agiler Unteroffizier, ständig was tun müssend. Ruhe geben gibt es bei diesem nicht. So würde ich ihn auf die Schnelle beschreiben.
Herr Vizeleutnant, wie haben Sie diesen Besuch des Bischofs und den Stationsgottesdienst mit ihm empfunden und in Erinnerung: „Hut ab, wie dieses Fest und dieser Gottesdienst gefeiert wurden. Sehr feierlich, eine mich wirklich ansprechende Liturgie.“ Und zum Bischof meint er: „Ein sehr sympathischer, auf den Menschen zugehender und profund wirkender Mann“.
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